25. Landesbauernverbandstag wählt neuen Landesvorstand
Mit überzeugender Mehrheit wählten 95,3% der 251 Delegierten Frank Zedler auf dem Landesbauernverbandstag am 6. März 2014 im Staßfurter SalzlandCenter für weitere 4 Jahre zum Präsidenten des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V..
Nach vierjähriger Amtszeit stand die Neuwahl von Präsident, Vizepräsidenten, Vorstand und Revisionskommission auf der Tagesordnung. Im Vorstand gab es nach dem Ausscheiden von zwei langjährigen Mitgliedern personelle Veränderungen. Horst Saage aus Cobbelsdorf und Reinhard Ulrich aus Quellendorf stellten sich nicht mehr zur Wahl. An ihre Stelle treten nun Jörg Kamprad aus Querfurt und Kees de Vries aus Deetz bei Zerbst.
In der mit Spannung erwarteten politischen Rede setzte Zedler Akzente auf die notwendige Wertschätzung der Landwirtschaft für die Nahrungsmittelversorgung, die Pflege der Kulturlandschaft und ihren Wert für die Regionen als Arbeitgeber, Steuerzahler und Unterstützer des dörflichen Lebens. Er forderte von den anwesenden Politikern eine wohlwollende und fachlich fundierte Begleitung der Landwirtschaft. Insbesondere die angedachte Überarbeitung der Düngeverordnung widerspricht dem fachlich Sinnvollen, ebenso die geplanten Restriktionen beim Schutz von Pflanzen vor Krankheiten, Schädlingen und Unkrautdruck. „Wir erwarten von den Politikern Gesetze, die sich an Erkenntnissen und Erwartungen orientieren, die auch wissenschaftlichen Kriterien entsprechen und standhalten,“ fordert Frank Zedler.
In der weiteren Diskussion war der Hochwasserschutz ein Schwerpunkt. Deichbrüche fanden beim Jahrhunderthochwasser ausschließlich an Altdeichen statt. Deshalb fordern die Bauern, die Deicherneuerung massiv voranzutreiben. Ebenso wichtig sind intelligente Hochwasserschutzmaßnahmen. Dazu müssen jedoch versiegelte Flächen, wie Gewerbegebiete, Berücksichtigung finden und auch Möglichkeiten in den Oberläufen der Gewässer Hochwasser zu vermeiden einbezogen werden. Ackerland für Polderflächen steht dann zur Verfügung, wenn eine vollständige Entschädigung für die Nutzung im Hochwasserfall gesetzlich versichert wird.
Weitere Wortmeldungen behandelten die Schulentwicklungsplanung, die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht oder die Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes für den Transport von Rübenschnitzeln als Frischfuttermittel.
Zum Abschluss des Bauerntages verabschiedeten die Delegierten einstimmig eine Erklärung mit ihren politischen Forderungen. Der Boden als Grundlage landwirtschaftlicher Produktion fand umfassenden Eingang in die Erklärung. Der Schutz landwirtschaftlicher Nutzfläche vor Versiegelung und naturschutzfachlichem Ausgleich ist ein Grundanliegen. Vielmehr sind für Bauvorhaben und damit zusammenhängende Kompensationsprojekte auf Altstandorte auszuweichen und bereits vorhandene Biotope aufzuwerten.
Für den Bodenmarkt erwarten die Bauern eine Politik, welche die Erhaltung des Bodeneigentums in Verantwortung ortsansässiger, aktiver Landwirte und traditioneller Bodeneigentümer in den ländlichen Räumen zum Ziel hat. Bei der Privatisierung von Boden aus öffentlicher Hand soll vorrangig auf Pächterdirektkäufe oder beschränkte Ausschreibungen gesetzt werden. Durch langfristige Verpachtungen ist der Bodenmarkt zu entlasten.