Wasserbedarf für 1 Kilo Rindersteak wird einseitig bewertet
Zum Tag des Wassers am 22. März jeden Jahres wird zum verantwortungsvollen und sparsamen Umgang mit der begrenzten Ressource Süßwasser aufgerufen. Aufmerksamkeit soll besonders der angebliche Bedarf von 15.415 Litern Wasser für die Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch erregen. Die Realitätsnähe dieser Zusammenhänge ist stark anzuzweifeln, ein schlechtes Gewissen beim Liebhaber von Rindfleisch ist unnötig, denn:
Rinderhaltung dient nicht allein der Nahrungsmittelproduktion. Die Attraktivität unserer Kulturlandschaft ist bestimmt vom Wechsel der Wälder, Wiesen und Felder. Anbau und Ernte von Futterpflanzen tragen wesentlich dazu bei, eine offene Landschaft zu erhalten. Ökologisch wertvolles Grünland kann nur über Wiederkäuer wie Rinder oder Schafe genutzt und erhalten werden.
Rinder verwerten Pflanzen und Pflanzenteile, die der Mensch nicht nutzen kann. So kann das Verdauungssystem der Wiederkäuer nicht nur Gras verwerten, sondern auch Getreide, was nicht mehr den Brotqualitäten entspricht. Zudem sind die in der Sojaöl- und Rapsölproduktion übrig bleibenden Schrote wertvolle Eiweißfuttermittel.
Landwirtschaftliche Nutztiere generell sind wichtige Partner der Energiewende. Mist und Gülle werden in Biogasanlagen zu Strom, Wärme oder Biomethan veredelt.
Der Bauernverband begrüßt eine sachliche Auseinandersetzung zum Schutz der natürlichen Ressourcen. Er verwahrt sich jedoch gegen eine einseitige und aus Zusammenhängen gerissene Darstellung des gesellschaftlichen Wertes landwirtschaftlicher Nutztierhaltung.