Bauernverband mit Landhändlern im Gespräch: Gute Erträge bei Getreide und Raps zu erwarten
Im Vorfeld des in den nächsten Tagen beginnenden Getreidedruschs gab es das traditionelle Gespräch des geschäftsführenden Vorstands und von Fachausschussvorsitzenden mit Vertretern des Landhandels in Magdeburg. Gemeinsam wurden Ertragsaussichten, Markttendenzen und agrarpolitische Themen diskutiert.
Für die Einschätzung der Ertragserwartungen hatte der Bauernverband in allen Agrarregionen Landwirte nach ihren Ertragsprognosen bei Getreide und Raps befragt und aus den Ergebnissen eine Vorernteanalyse vorgenommen.
Im Ergebnis sehen die Bauern in Sachsen-Anhalt normalen Ernteergebnissen bei Getreide und Raps entgegen.
Auf insgesamt rund 535 000 Hektar – etwa die Hälfte der Ackerfläche – wachsen die Getreidearten Weizen, Gerste, Roggen und Triticale. In der Erntevorschätzung werden Erträge analog der vorjährigen guten Durchschnittsernte eingeschätzt. Beim Roggen sind in Abhängigkeit von den Niederschlägen auf den leichten Standorten im Osten unseres Landes auch geringere Erträge zu erwarten. Bei Raps auf etwa 17 % der Ackerfläche wird ebenfalls ein guter Durchschnittsertrag erwartet.
Während die Wintergerste überall abreift und ihre Ernte voraussichtlich Anfang nächster Woche beginnt, haben Roggen, Weizen und Raps noch etwa 3 Wochen Zeit bis zum Erntebeginn. Für diese Reifephase und die Ausbildung der Körner ist die zur Verfügung stehende Bodenfeuchte entscheidend. Darin waren sich Landwirte und Landhändler einig und hoffen auf weitere gut verteilte Niederschläge in den nächsten Tagen und Wochen. Auch die Qualitäten werden davon abhängen. Sachsen-Anhalt ist für seine Qualitätsweizenproduktion bekannt und beliefert viele Märkte im Ausland mit Brotweizen.
Wie sich die Preise entwickeln werden, versuchten die Marktexperten des Landhandels einzuschätzen. Aufgrund einer guten Versorgungslage auf dem Weltmarkt wird davon ausgegangen, dass die Preise in den nächsten Monaten auf dem augenblicklichen mittleren Niveau bleiben. Die Landhändler blieben in ihren Einschätzungen eher zurückhaltend, da sich Weltmarktpreise für Getreide und Raps oft in Abhängigkeit zu Währungskursen, politischen Entwicklungen und Wetterereignissen verändern.
Diskutiert wurden auch Themen aus der aktuellen Agrarpolitik und Gesetzgebung bei Düngung, Pflanzenschutz und Saatgut. Einig waren sich die Vertreter des Landhandels und des Verbandes darin, dass es für die Landwirtschaft Sachsen-Anhalt entscheidend ist hochwertigen Brotweizen zu produzieren. Dies darf in Zukunft nicht durch Auflagen und Beschränkungen in der Düngung unterbunden werden.