26. Landesverbandstag in Staßfurt
Am 5. März fand unter hoher Beteiligung von Delegierten und Gästen der 26. Landesbauerntag in Staßfurt statt. Im internen Teil wurde der Geschäftsbericht des vergangenen Jahres, der Haushaltsplan des Jahres 2015 und der Bericht der Revisionskommission vorgelegt.
Der Geschäftsbericht erschien in gedruckter Form und wurde von Hauptgeschäftsführerin Katharina Elwert vorgestellt. Das Dokument umfasst neben Darstellungen sämtlicher Fachausschüsse und deren inhaltlicher Arbeit auch Angaben zur Verbandsstruktur und zu Verflechtungen im fachlichen und politischen Bereich. Elwert zeigte auf, wie umfassend der Bauernverband fachpolitische Themen aufgreift, in seinen Gremien diskutiert und sich positioniert.
Dr. Franz Retzer bescheinigte dem Verband im Bericht der Revisionskommission solides Wirtschaften. Es sei weiter größtmögliche Sparsamkeit gefragt. Den Wechsel in der Geschäftsführung wertete Retzer als unproblematisch.
Alle Berichte wurden einstimmig bestätigt und der Vorstand für das Jahr 2014 entlastet.
Im öffentlichen Teil des Verbandstages wurden die aktuellen agrarpolitischen Themen von Präsident Zedler, Herrn Minister Dr. Aeikens und dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes Herrn Krüsken beleuchtet. Dabei spielte das geplante Agrarstruktursicherungsgesetz die Hauptrolle. Dies wurde auch in der anschließenden Diskussion deutlich. Krüsken betonte, dass die bestehenden Betriebe in ihren Strukturen nicht infrage gestellt werden dürfen und handlungsfähig bleiben müssen. Das Gesetz darf das Tagesgeschäft nicht behindern. Zudem müssen Altgesellschafter frei bestimmen dürfen, wer als Mitgesellschafter in ein Unternehmen einsteigt. Der Verbandstag sprach sich letztlich mehrheitlich für eine Zuarbeit zum Gesetzentwurf aus und verabschiedete eine Erklärung als Arbeitsgrundlage für die kommenden Monate.
Kritik musste der Minister auch für Formulierungen im Teil Tierschutz seiner Regierungserklärung einstecken. Inszenierungen dürfen nicht Grundlage politischer Entscheidungen werden, forderte Werner Gutzmer, Präsident des Wirtschaftsverbandes Eier und Geflügel.
Auf dem Verbandstag wurde drei verdienstvollen Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft im Bauernverband verliehen: Helmer Rawolle, Gründungsmitglied des Bauernverbandes Jerichower Land, Heinz Vierenklee, langjähriger Geschäftsführer des Bauernverbandes Anhalt und Prof. Dr. Fritz Schumann, ehemaliges Landesvorstandsmitglied und langjähriger Hauptgeschäftsführer des Verbandes.
Des Weiteren konnten 3 Mitglieder mit der Ehrennadel des Bauernverbandes geehrt werden: Joachim Becker, Hans-Joachim Klietz und Thomas Prüfer.
Als Ausbildungsbetrieb des Jahres wurde der Bio-Geflügelhof Deersheim, Bauernverband Nordharz, ausgezeichnet. Die Juryentscheidung war nicht einfach, denn alle eingereichten Bewerbungen bezeugten, dass nicht nur umfangreich und qualitativ hochwertig ausgebildet wird, sondern die Ausbildungsbetriebe darüber hinaus großes Engagement für das Image der gesamten Branche zeigen. Das sind zum Beispiel die Präsenz auf Ausbildungsmessen die Mitarbeit im Tierschutzprojekt des Verbandes oder die Mitarbeit bei Film- und Fotoarbeiten.
Ein Vortrag von Herrn Paffen vom Verein „Heimische Landwirtschaft“ über Öffentlichkeitsarbeit rundete den Bauerntag ab. Die Initiative investiert die Beiträge seiner Mitglieder in Radiowerbung. Diese Form der Öffentlichkeitsarbeit wird als notwendig und wirksam erachtet, weil darüber auch Bevölkerungskreise erreicht werden, die nicht zu Hoftagen kommen. Breite Bevölkerungskreise haben durch falsche und einseitige Darstellungen von Kritikern moderner Landwirtschaft ein vorurteilsbehaftetes Bild von Landwirtschaft. Dem wird über die Radiowerbung mit prägnanten Botschaften „positiv überzeugter“ Verbraucher entgegnet. „Wir müssen bereit sein 50 Cent für Werbung auszugeben,“ appellierte Paffen an die Delegierten, denn dieser Betrag sei bezogen auf 300€ Flächenprämie unverhältnismäßig wenig angesichts der Werbewirkung.
Erklärung zum Download: 2015-03-05_erklaerung.pdf
Geschäftsbericht zum Download: gfb2014web.pdf