Erste Zahlen aus laufender Mähdruschernte liegen vor
Fünf Wochen nach Beginn der Mähdruschernte geben erste verlässliche Zahlen ein differenziertes Bild zu den zu erwartenden Ernteergebnissen wieder. Die Erträge und Qualitäten bei Gerste, Raps, Roggen und Weizen unterliegen starken regions- und sortenabhängigen Schwankungen. Besonders starke Einbußen verzeichnen die östlich der Elbe und in der Altmark wirtschaftenden Bauern.
Die Ernte der Gerste ist überall abgeschlossen. Die überwiegend guten Erträge haben die Landwirte positiv überrascht. Offensichtlich hat die Gerste die geringen Bodenfeuchten noch am besten ausnutzen können.
Von den Roggenflächen sind bisher ca. 20 % geerntet. Die ersten Zahlen weisen auf Erträge weit unter denen der Vorjahre hin. Auf einer Reihe von Schlägen wurden nur 2,5 bis 3 t/ha geerntet. Sorge bereitet auch, dass durch einen hohen Schmachtkornanteil teilweise keine Brotqualitäten erreicht werden. Für die Landwirte in den Roggenanbaugebieten in Altmark, Jerichower Land und Anhalt wird es erhebliche Einkommensverluste geben.
Die nahezu abgeschlossene Ernte von Raps zeigt ein sehr differenziertes Bild. Die Erträge schwanken zwischen 3 und 4,5 t/ha bei einem Durchschnitt von 3,57 t/ha, was einem Niveau unterhalb des langjährigen Mittels von 4 t/ha entspricht. Ebenso stark schwankt der Ölgehalt der Rapskörner, der mit preisentscheidend ist.
Erste Zahlen aus der begonnenen Ernte des Weizens bestätigen die Vorernteschätzung, wo der Bauernverband von einem Ertragsniveau deutlich unterhalb des langjährigen Mittels von 7,7 t/ha ausging. Bisher wurde auf überwiegend leichteren Standorten im Landesschnitt ca. 6,5 t/ha geerntet, dabei lag die Spanne zwischen von 5 und 8,5 t/ha. Ebenfalls sehr stark schwanken die Rohproteingehalte, die für die Backfähigkeit maßgeblich sind.
Auf den abgeernteten Flächen werden jetzt auch die durch massives Auftreten von Feldmäusen angerichteten Schäden erkennbar. Die Mäuse wandern von den nichtlandwirtschaftlichen Flächen in die Schläge ein. Hier kommt viel Arbeit auf die Landwirte zu, um die in wenigen Wochen auflaufenden jungen Saaten zu schützen.
Die Niederschläge der zurückliegenden Wochen haben zwar die Ernte gebremst, waren jedoch gut für die im Wachstum befindlichen Kulturen, wie etwa Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Auch das Grünland profitiert von den Regengüssen, so dass sich die Futterversorgung der Rinder- und Schafbestände leicht entspannen dürfte.