Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist auf dem Vormarsch Richtung Westen. Das Friedrich-Löffler-Institut schätzt die Einschleppung des Virus nach Deutschland als besorgniserregend ein. Der Ausbruch des Virus wäre für die Schweinehalter eine Katastrophe und würde schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen.
Vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaftund Energie wurde bereits eine Taskforce mit einem Expertenteam für den Fall des Seuchenausbruchs entwickelt. Bedeutender ist zunächst die Umsetzung von Präventionsmaßnamen, um das Risiko der Seucheneinschleppung weitgehend zu minimieren. Besonders die Reduzierung des Schwarzwildbestandes nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. In einigen Bundesländern schafft die Politik bereits finanzielle Anreize für eine intensivere Bejagung von Wildschweinen. Das Entgegenkommen seitens des Landwirtschaftsministeriums in Sachsen-Anhalt ist allerdings eher verhalten. Ministerin Dalbert hat sich sowohl gegen eine Abschussprämie, als auch gegen den Einsatz von Nachtsichtgeräten ausgesprochen.
Deshalb hatten sich unter anderem die Sauenhalter und der Bauernverband aus dem Jerichower Land zusammengesetzt und sich dazu entschlossen Geld aus eigener Tasche bereitzustellen, um den Jägern bei der Bejagung von Schwarzwild einen finanziellen Anreiz zu schaffen. Die Sauenhalter aus dem Jerichower Land hofften, dass sich weitere Schweinehalter und Fleischverarbeiter an der Finanzierung beteiligen. Inzwischen verzichten einige Landkreise auf Gebühren bei der für die Vermarktung von Wildschweinfleisch vorgeschriebene Fleischbeschau. Mit dieser Aktion machen die Betriebe die Politik auf die Notwendigkeit des Handelns und auf die Wichtigkeit des landwirtschaftlichen Wirtschaftszweiges aufmerksam. Auch der vor- und nachgelagerte Bereich des Fleischsektors wäre schwer von der Seuche betroffen. Die Verhinderung des Seuchenausbruchs ist ein unausweichliches Thema, das eindeutig strenger verfolgt werden muss. Die landesseitige Bereitstellung finanzieller Mittel für Präventionsmaßnahmen ist daher essenziell.
Problematisch ist nicht nur der Seuchenfall im Nutztierbestand. Schon ein Ausbruch in der Wildschweinpopulation würde zu Transportverboten führen und damit die Vermarktung eigentlich gesunder Schweine verhindern. Betroffen wären auch Ackerbau- und Grünlandbetriebe, weil im Falle eines Seuchenausbruchs Erntegut nicht weiter genutzt werden dürfte. Die prognostizierten Schäden gehen in die Milliarden. Deshalb wäre eine Abschussprämie in Höhe von mindestens 100 € das kleinere finanzielle Übel.