Stellungnahme zum Stern-TV-Bericht am 9.5.2018
Laut Ankündigung von Stern-TV soll am 9. Mai 2018 über tierschutzwidrige Haltungsbedingungen von Milchkühen in einem Betrieb gelegen im Landkreis Stendal berichtet werden. In einem kurzen Filmbeitrag werden Rinder gezeigt, die zum Teil bereits seit langer Zeit tot zu sein scheinen.
Als Bauernverband stehen wir für einen an ethischen Maßstäben, wie unserem Leitbild Nutztierhaltung, ausgerichteten, verantwortungsvollen, tiergerechten und respektvollen Umgang mit Nutztieren. So sind aus unserer Sicht die dargestellten Zustände aufs Schärfste zu verurteilen.
Es kommt in der Praxis vor, dass Kälber tot geboren werden, Rinder erkranken, getötet werden müssen oder sterben. Wie die Behandlung von Krankheiten so ist auch die Tötung von Tieren und deren Entsorgung über einen vorgeschriebenen Dienstleister zu dokumentieren.
Das kritisierte Veterinäramt kennen wir als strenge, kritische und fachlich versierte Kontrollbehörde. Nach unseren Informationen wurde der Betrieb zu Jahresbeginn routinemäßig und nach Eingang einer Anzeige anlassbezogen intensiv geprüft, wobei die Vorwürfe nicht nachvollzogen werden konnten.
Da die Ohrmarken der Rinder nicht lesbar waren und wir weiter kein ungeschnittenes und unbearbeitetes Filmmaterial zur Verfügung haben, können wir nicht nachvollziehen, woher die Bilder im Zusammenschnitt wirklich stammen. Auch war der Betrieb, der nicht Mitglied des Bauernverbandes ist, für uns nicht erreichbar, um eventuelle Hintergründe zu erfragen. Daher raten wir zu vorsichtigem Umgang mit den Vorwürfen, da es im Zweifel die Existenz eines möglicherweise zu Unrecht angeprangerten Tierhalters kosten kann. Weiterhin gilt unser rechtstaatliches Prinzip, wonach bei einem objektiven Beweis von rechtswidrigem Handeln Konsequenzen folgen müssen und die Kontrolle der Einhaltung von Recht und Gesetz allein bei den staatlichen Behörden liegt.