Kleiner Rückblick auf die Verbandsarbeit

Politische Prozesse im Sinne seiner Mitglieder mitzugestalten, das ist die zentrale Aufgabe des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt. Dazu gehört es, Politikerinnen und Politiker zu informieren und zu beraten, politische Entwicklungen kritisch zu analysieren und Mitglieder sowie die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Wir wollen hier ein paar, im Schwerpunkt agrarpolitische Aspekte der Verbandsarbeit aus dem Jahr 2021 vorstellen.

Im Mai 2021 hatten Mitglieder die Möglichkeit, mit Vertretern verschiedener Parteien ins Gespräch zu kommen, vor dem Hintergrund der Landtagswahl. Der Bauernverband Sachsen-Anhalt hat eine zweistündige Video-Schalte organisiert, moderiert wurde der Talk vom Chefredakteur der Bauernzeitung. Aus der Politik nahmen teil: Bernhard Daldrup (CDU), Juliane Kleemann (SPD), Dorothea Frederking (Grüne), Kerstin Eisenreich (Linke), Hannes Loth (AfD), Dr. Lydia Hüskens (FDP) und Georg Scheuerle (Freien Wähler). Die Themen für die Diskussion brachten die Mitglieder ein, u.a.: Flächenversiegelung, Zukunft der Tierhaltung, Agrarstruktur. Der Bauernverband Sachsen-Anhalt hatte im Vorfeld der Wahlen sämtliche Wahlprogramme ausgewertet, die Parteien mit Wahlprüfsteinen zu unterschiedlichen Themen befragt und Stellungnahmen zu Schwerpunkten der Parteien eingeholt.

Nach den vielen Online-Veranstaltungen wieder in den direkten Austausch gehen – dies war das Motto für den agrarpolitischen Abend in Halberstadt. Im Hotel K6 kamen Mitglieder des Bauernverbandes mit Politikern von CDU, SPD, FDP, Grünen, Linken und AfD zusammen. Eingeladen waren ebenso Vertreter anderer Verbände des ländlichen Raumes in Sachsen-Anhalt. Der besondere Reiz der Veranstaltung: Nach nur einer guten Stunde war das „Programm“ abgehakt und alle konnten in den direkten Dialog gehen. Bis spät in den Abend haben die rund 80 Teilnehmer aus Politik und Praxis diskutiert. Alle waren sich einig, dass das Format fortgeführt werden soll.

Das historische Erntefest in Bernburg hatte im Jahr 2021 viele Bedeutungen auf sich vereint. Zum einen war es eine der ersten großen, landwirtschaftlichen Veranstaltungen, die 2021 überhaupt durchgeführt werden durften. Trotz strenger Corona-Auflagen kamen Besucher gerne, die Zahl der Aussteller war stabil – darunter natürlich der Bauernverband Sachsen-Anhalt, um sich mit Landwirten und Verbrauchern auszutauschen. Zum anderen war es einer der letzten Auftritte von Prof. Dr. Claudia Dalbert als Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie in Sachsen-Anhalt.

Bereits in der ersten Woche nach ihrer Ernennung zu Ministern waren Prof. Dr. Armin Willingmann und Sven Schulze zu Gast beim Bauernverband Sachsen-Anhalt, beim September-Präsidium 2021. Den frisch gewählten Ministern Willingmann (Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt) und Schulze (Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten) war es wichtig, neue Töne zwischen Landwirten und Landesregierung anzustimmen. Beide kündigten an, dass der Dialog und eine kon­struktive Debatte wieder im Vordergrund stehen muss, um die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt über die Legislatur weiterzuentwickeln.

Während viele Aufgaben der politischen Verbandsarbeit auf digitalem Wege umgesetzt werden konnten, war die Öffentlichkeitsarbeit pandemiebedingt erschwert. Aktionen wie der Tag des offenen Hofes konnten kaum durchgeführt werden, umso erfreulicher war, dass das Landeserntedankfest stattfinden konnten. Über 30.000 Besucher kamen in den Elbauenpark in Magdeburg. Auch die Presse nahm teil, auf dem folgenden Bild erklärt Verbandspräsident Olaf Feuerborn dem Fernsehen etwas zur Zuckerrübe.

Gegen Ende des Jahres wurde die Wahrscheinlichkeit eines Bauerntages als Präsenzveranstaltungen immer geringer. Rückblickend weiß man, hätte der Vorstand sich nicht für eine Videokonferenz mit den Delegierten entschieden, hätte die Veranstaltung kurzfristig als 2G+ durchgeführt werden müssen. Schon zum zweiten Mal wurde der Bauerntag also digital durchgeführt , was ohne nennenswerte technische Fehler gelang. Unter anderem wurden zwei Positionierungen verabschiedet, die HIER zu finden sind. Mit Blick auf das zurückliegende Jahr wurde zusammengefasst: In vielen Bereichen konnte der gemeinsame Verband etwas erreichen. Die Aufgaben des wichtigsten landwirtschaftlichen Berufsverbandes werden im kommenden Jahr nicht weniger: ASP, Milchmarkt, Zielkonflikte bei Tierwohl und Klimaschutz, Zulassungssituation von PSM, Moorschutzbestrebungen, Agrarstruktur, die Schere von Betriebsmittel- und Erzeugerpreisen uvm. Hier wird sich der Bauernverband weiter im Interesse seiner Landwirtinnen und Landwirte einsetzen.

 

Wichtig für die Verbandsarbeit ist die Kommunikation mit Medien, zu offiziellen Stellen und natürlich in die Mitgliedschaft.

Trotz Pandemie konnte in der Presse immer wieder die Landwirtschaft als Thema platziert werden. Allein über das Hauptamt gab es mehr als 500 Pressekontakte. Diese haben zu rund 300 Berichten, Artikeln und Interviews geführt. Eine genauere Erfassung ist nicht möglich, da der Bauernverband namentlich nicht überall auftaucht, wo Arbeit im Hintergrund geleistet wurde.

Über 40 Briefwechsel mit Ministern sowie deren Staatssekretären, dazu ungezählte Schriftwechsel mit Landesanstalten, Ämtern und weiteren Institutionen in Sachsen-Anhalt. 24 umfassende Rundschreiben zu Fachthemen, etwa Hangneigungskulisse und zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.

In rund 40 Wochenbriefen wurden den Mitgliedern im Jahr 2021 aktuelle Informationen zugeschickt. Diese umfassten ca. 400 Meldungen mit Neuigkeiten zur Einreise von Saisonarbeitskräften, Infos zur ASP, Aktuelles aus der Agrarpolitik, Hinweise zum Pflanzenschutz uvm. Darunter waren 25 Corona-Updates. Diese haben in möglichst kompaktem Format die immer wieder neuen Richtlinien und Vorgaben zusammengefasst.

 

Auch neu in diesem Jahr ist unsere Mitglieder-Kampagne „Mehr können!“
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