Mähdrusch endet mit guten Durchschnittserträgen
Zum Ende der Ernte von Getreide und Raps vermelden Sachsen-Anhalts Bauern überwiegend gute Durchschnittserträge. „Trotz der geringen Regenmengen im Frühjahr haben sich die Bestände von Getreide gut entwickelt und zu Erntemengen geführt, die leicht über unseren Erwartungen liegen. Einzig bei der Ernte von Raps wurden die Ertragserwartungen enttäuscht. Anders als in anderen Teilen Deutschlands können unsere Bauern größtenteils zufrieden mit den Ernteergebnissen sein. Die niedrigen Erlöse aus dem Verkauf der Ernte stellen jedoch eine große Belastung für unsere Betriebe dar, vor allem für Nutztierhalter, die seit inzwischen mehr als einem Jahr mit einem finanziellen Defizit wirtschaften müssen“, bilanziert Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V., auf der Erntepressekonferenz am 24. August in Cosa.
Nachdem die Saaten im vergangenen Herbst und Winter gute Entwicklungsbedingungen hatten, fehlten im April und Mai die Niederschläge. Früh waren Trockenschäden in einigen Beständen auch auf besseren Böden erkennbar, was Einbußen bei den Erträgen und Qualitäten erwarten ließ. Gerade noch rechtzeitig brachte der Juni teils ergiebige Regenmengen, so dass in der Vorernteschätzung von einer Durchschnittsernte ausgegangen werden konnte. Eine Ausnahme bildeten das Jerichower Land und der Bereich Anhalt, wo die Niederschläge nicht ausreichten, um zufriedenstellend zu ernten.
Aus den Ertragsdaten von etwa 50 Landwirtschaftsbetrieben aus allen Landesteilen errechnet der Bauernverband seine vorläufige Erntebilanz. In den meisten Regionen des Landes Sachsen-Anhalt wurden überwiegend zufriedenstellende Ernteergebnisse erzielt, die zumeist zwischen 7 und 16% über den Erträgen des Durchschnitts der letzten 5 Jahre liegen. Enttäuscht wurden die Bauern von den unterdurchschnittlichen Erträgen bei Raps, die im Schnitt des Landes leicht unter dem langjährigen Mittel liegen, in einigen Regionen jedoch fast 20% unter den Erwartungen.
Als erste Druschfrucht wurde ab Ende Juni / Anfang Juli Wintergerste geerntet. Im Landesschnitt erzielte Wintergerste auf einer Anbaufläche von 97.039 Hektar (ha) einen Ertrag von 78,8 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Winterroggen wurde auf einer Fläche von 67.874 ha mit einem Durchschnittsertrag von 55,8 dt/ha geerntet. Winterweizen als wichtigste Ackerbaukultur erzielte auf einer Gesamtfläche von 317.880 ha einen Ertrag von 82,4 dt/ha. Winterraps wurde auf einer Fläche von 168.302 ha angebaut. Sein Ertrag lag im Schnitt bei 38,2 dt/ha in diesem Jahr.
Die meisten Bauern sind mit den Qualitäten von Getreide und dem Ölgehalt beim Raps zufrieden. Lediglich bei Wintergerste und dem für die Nudelproduktion genutzten Hartweizen schmälert ein hoher Kleinkornanteil das Ergebnis.
Für die im Herbst zu erntenden Bestände von Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben gibt der Bauernverband positive Prognosen auf eine gute Durchschnittsernte ab. So ist mit dem Ende des Mähdruschs die arbeitsreiche Zeit auf den Äckern keinesfalls vorbei. Denn bereits jetzt werden Raps für das kommende Jahr und nach der Ernte der verbliebenen Kulturen das Wintergetreide und Winterzwischenfrüchte gesät.