Grüne Landtagsfraktion entfernt sich von gestaltender Politik
Die Landtagsfraktion der Bündnis90/Die Grünen von Sachsen-Anhalt hat einen Internetpranger für Landwirtschaftsbetriebe mit nach Ansicht der Grünen „industriellen Nutztierhaltung“ eingerichtet. In Verbindung mit der Veröffentlichung von Halbwahrheiten zur Tierhaltung unterstellen sie illegale Zustände in behördlich abgenommenen und regelmäßig kontrollierten Ställen. Dieses Vorgehen wertet der Bauernverband als Angriff auf die heimische Landwirtschaft, die insbesondere mit der Nutztierhaltung einen Beitrag zu ökologischen Nährstoffkreisläufen leistet und mit der Nutztierhaltung ein Vielfaches an Wertschöpfung betreibt, als es der reine Ackerbau kann. Außerdem ist durch Tierhaltung überhaupt erst eine Nutzung des ökologisch wertvollen Grünlands möglich.
Bauern reflektieren ihr Tun und versuchen im Rahmen des Möglichen stets Verbesserungen für ihre Tiere zu erreichen. Darüber kann man durchaus auch mit Landtagsabgeordneten der Grünen diskutieren, die dazu oft schon Einladungen in Landwirtschaftsbetriebe gefolgt sind. Mit der mittelalterlichen Methode des Prangers, verhindert man jedoch den weitergehenden Dialog.
Unstreitbar ist, dass Verstöße gegen geltende Gesetze und Richtlinien von den zuständigen Behörden zu ahnden sind. Landtagsabgeordnete haben jedoch nicht den Auftrag dies zu tun. Sie sind dafür gewählt Gesetzesvorhaben anzustoßen und für ihre Vorhaben eine Mehrheit im Landtag zu bekommen.
Die Aktion, sogenannte industrielle Tierhaltungen auf einer Übersicht im Internet darzustellen, ist reines Abkupfern einer Aktion der sächsischen Grünen im vergangenen Jahr, die dafür eine große Protestwelle in der Bauernschaft losgetreten haben, da selbst vor ökologischer Tierhaltung kein Halt gemacht wurde. Die Verantwortlichen in der Partei verschweigen zudem, wie künftig ihrer Meinung nach die Bevölkerung ernährt werden soll. Der Marktanteil von 1,2% beim Bio-Fleisch verdeutlicht, dass der Großteil der Bevölkerung nicht bereit ist, die Mehrkosten der Öko-Tierhaltung zu tragen.
Weil die heimische Landwirtschaft den sachlichen Dialog sucht, hat jeder interessierte Bürger und Politiker die Möglichkeit, zum Tag des offenen Hofes am 14. und 15. Juni Agrarbetriebe verschiedenster Größen zu besuchen und sich vor Ort mit denjenigen auszutauschen, die an 365 Tagen im Jahr ihre Tiere vorbildlich betreuen und damit für eine auskömmliche Ernährung der Gesellschaft mit sichersten Lebensmitteln höchster Qualität einstehen.
Auf der Internetseite www.die-deutschen-bauern.de hat jeder die Gelegenheit, sich sachlich zu informieren.
Der DBV-Faktencheck liefert sachliche Informationen zu den zitierten „Studien“: www.bauernverband.de/faktencheck-600518.