Bauernverband und Landhändler bewerten Ertragserwartungen und Marktentwicklungen für Druschfrüchte

Es ist seit Jahren gute Tradition, dass sich der Bauernverband mit Vertretern des Landhandels über die zu erwartenden Erträge und die Marktlage bei den Druschfrüchten austauschen. So trafen sich am 30. Juni 2017 Vertreter beider Seiten, um den Stand der Kulturen, die Vermarktungsaussichten für Getreide und Raps aber auch die globalen Entwicklungen auf den Agrarmärkten zu diskutieren. Weiterlesen

Bauern haben überwiegend positive Ertragserwartungen für die beginnende Getreideernte

Für die in diesen Tagen beginnende Getreideernte haben die meisten Bauern in Sachsen-Anhalt positive Ertragserwartungen. Insgesamt wird eine Mähdruschernte erwartet, die leicht über dem Mittel der vergangenen Jahre liegt. Weiterlesen

Bauernverband trauert um Jürgen Zywitzki

Am 9. Juni 2017 ist der Kreisgeschäftsführer des Bauernverbandes Nordharz e.V., Jürgen Zywitzki, nach kurzer Krankheit im Alter von 51 Jahren verstorben. Weiterlesen

Politik beschließt indirekt Förderung von Sojaimporten

Mit der Entscheidung der EU-Kommission zum Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen und der Nichtablehnung durch das Europaparlament werden die Sojaimporte aus Übersee in Europa wieder zunehmen. Weiterlesen

Präsidium des Bauernverbandes fokussiert wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum

Die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum war Schwerpunktthema der Präsidiumssitzung des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. am 14. Juni 2017 in Bernburg-Strenzfeld. Insbesondere der Einfluss politischer Entscheidungsträger auf die Ökonomie der Landwirtschaft als Rückgrat des ländlichen Raums stand in vielen Punkten im Fokus der Diskussion unter den 85 Teilnehmern. Die Themenfelder Wolf, Sauenhaltung, EU-Agrarförderung und Düngung diskutierten die Präsidiumsmitglieder mit dem Abteilungsleiter des Agrarministeriums, Dr. Ekkehard Wallbaum. Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert konnte die Einladung des Verbandes aufgrund weiterer Termine nicht wahrnehmen.
Dringenden politischen Handlungsbedarf sehen vor allem die Tierhalter im Land. Nach dem sogenannten Kastenstandsurteil sind sauenhaltende Betriebe von Kontrollbehörden angehalten in Umbauten der Ställe zu investieren. Doch welche Haltungsbedingungen konkret künftig zulässig sind, ist nach wie vor nicht geklärt. Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Fachausschusses Schwein im Bauernverband, Joachim Klette, wies auf die massiven Wettbewerbsverzerrungen hin, die durch den unterschiedlichen Umgang der Behörden in Deutschland mit der Rechtslage entstehen. Zudem hat das Land Sachsen-Anhalt aktuell die Investitionsförderung für den tierwohlfördernden Umbau der Sauenställe gesperrt. Zu befürchten sei ein weiterer Rückgang der Sauenhaltung im Land verbunden mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ohnehin strukturschwachen ländlichen Raum. Gefordert sind jetzt pragmatische politische Lösungen, um den Sauenhaltern eine Perspektive und Unterstützung für Investitionen in die Zukunft zu geben.
Ebenso zügiges Handeln ist beim Wolf nötig. Wie vorhergesagt nehmen die Wolfsrisse in Nutztierbeständen trotz besseren Herdenschutzes zu und übertreffen zur Jahresmitte schon die Zahl des Vorjahres. Die Deckelung von Rissentschädigung und Präventionsförderung sowie die Verweigerung des reellen ökonomischen Schadensausgleichs bringen die ersten Weidetierhalter an die Existenzgrenze. Die Forderung des Bauernverbandes nach einer aktiven Bestandsregulierung muss erfüllt werden, will man verhindern, dass Rinder und Schafe als Landschaftspfleger aus touristisch attraktiven Grünlandregionen für immer verschwinden.
Kritisiert wurde von den Präsidiumsmitgliedern auch die möglichen weiteren Umschichtungen von EU-Geldern weg von den Direktzahlungen hin zu Fördertöpfen der ländlichen Entwicklung. Die vergangenen wirtschaftlichen Krisenjahre haben gezeigt, wie einkommensstützend die Zahlungen aus Brüssel für alle Betriebsgrößen und -formen sind. Die Umschichtung sei reine Symbolpolitik und schade der Landwirtschaft, zumal schon in der letzten Förderperiode Probleme bestanden, Gelder fristgerecht einzusetzen und aus Strukturfonds Millionenbeträge zurück nach Brüssel überwiesen werden mussten.
Wolfgang Beer, Vorsitzender des Pflanzenbauausschusses, warnte vor weiteren unsachlichen Restriktionen bei Düngung und Pflanzenschutz im Ackerbau. Man könne auch von einer grünen Ministerin erwarten, dass sie die komplexen Zusammenhänge der Arbeit in der Natur sachlich bewertet. Allein das Verbot der neonikotinoiden Saatgutbeize im Rapsanbau und die dadurch notwendige Ausweitung der insektiziden Pflanzenschutzmaßnahmen zeigt, dass politische Entscheidungen oft verfehlt sind und gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit und die Ökologie haben. Ähnliche Folgen erwarten Fachleute durch die neuen Düngeregelungen, die einerseits den Brotgetreideanbau unmöglich machen, aber andererseits aufgrund der geologischen Besonderheiten und Wetterbedingungen in Mitteldeutschland zu keiner Änderung der Nitratkonzentrationen im Grundwasser führen werden.
Einen wesentlichen Teil der Diskussion im Präsidium nahm die in der nächsten Woche beginnende Leitbilddebatte des Agrarministeriums ein. In vier Arbeitsgruppen bildet sich der Bauernverband eine Position zu einer Entwicklungsperspektive der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt in den Bereichen Boden, Tierhaltung, Umwelt und Markt. In seinem Schlusswort mahnte Bauernpräsident Feuerborn in einem Appell an Ministerin Dalbert, dass wenn mehr Zeit gebraucht wird, um sich in strittigen Themen auf gemeinsame Positionen im Leitbild zu einigen, man sich diese auch nehmen sollte, um am Ende eine tragbare Lösung für alle zu haben.
Neben dem 18-köpfigen Landesvorstand des Bauernverbandes und den 40 assoziierten und fördernden Mitgliedern aus landwirtschaftlichen Fachverbänden und mit der Landwirtschaft verbundenen Organisationen waren sämtliche Vorstände der Kreisbauernverbände zur Veranstaltung geladen.

20. Harzer Landwirtschaftsfest


Zum nunmehr 20. Mal findet die Schau des „Südens“ traditionell am letzten Sonntag im Juni, dem 25.06.17 statt. Ab 9.00 Uhr öffnen sich die Tore zum Schaugelände des Reitclubs und der Agrar-Neuseeland GmbH im Ortsteil Reinstedt der Stadt Falkenstein/Harz. Dank der über Jahre gewachsenen Teamarbeit hat sich das HLF zur erfolgreichsten und ältesten Landwirtschaftsschau in Sachsen-Anhalt entwickelt. Mehrmals konnten Bundesschauen der verschiedenen Tierarten sowie Bundesjungzüchterwettbewerbe hier stattfinden, was bei den überaus zahlreichen Besuchern hohe Anerkennung fand. Große Beliebtheit findet alljährlich der Bauernmarkt mit seinem üppigen Angebot an harztypischen Erzeugnisse aus eigenem Anbau bzw. Produktion.
20 Jahre – ein beachtliches Jubiläum- auf hohem Niveau die Leistungsfähigkeit unserer Landwirte und Züchter zu demonstrieren, bedeutet aber auch Ehrgeiz, Durchhaltevermögen sowie ein großer Batzen ehrenamtliches Engagement. Dankenswerterweise fanden sich stets Personen und Einrichtungen, die finanziell, ideell und materielle die Vorbereitung und Durchführung eines Festes dieser Größenordnung unterstützten.

Anknüpfend an die Erfolge der letzten Schauen ist die Messlatte für dieses Jahr entsprechend hochgelegt. Beginnend mit der 4. Bundesschau Rotes Höhenvieh der RinderAllianz e.G., dem 24. Haflingertag der HIG B-A e.V., der Landesschau des Landesschafzuchtverbandes Sachsen-Anhalt e.V. sowie die traditionelle Fohlenschau des Pferdezuchtvereins Ostharz e.V. und der 15. Selketalschau der Kleintierzüchter werden wiederholt die Kapazitätsgrenzen des Schaugeländes ausgelotet. Komplettiert wird der Reigen der heimischen Nutztiere durch den Wirtschaftsverband der Schweinehalter mit dem Schweinemobil-eben Landwirtschaft zum Anfassen.
Landwirtschaft auf höchstem Niveau wäre ohne leistungsstarke Technik undenkbar. Deshalb sind namhafte Technikanbieter mit modernsten Maschinen vor Ort um den aktuellen Leistungsstand zu demonstrieren. Ergänzt wird dieser Teil durch die Vorstellung der satellitengestützten Landbewirtschaftung der Neu-Seeland Agrar GmbH aus Reinstedt und einem umfangreichen Angebot der Palette der Garten- und Kommunaltechnik.
Daneben zeigen die „Schlepperfreunde Mehringen“ und weitere Freunde historischer Landtechnik Maschinen und Fahrzeuge aus der „guten alten Zeit“.
Einladend ist selbstredend der Bauernmarkt mit rund 100 Anbietern aus der Region, die Produkte der bäuerlichen und gärtnerischen Direktvermarktung zum Anschauen, Verkosten und Kaufen anbieten. Neben Ständen mit Erzeugnissen für Tier, Haus und Garten bieten zahlreiche Informationsangebote ein buntes Potpourri zum Erforschen, Lernen und zum Mitnehmen. Junge Leute und ihre Familien können sich gezielt über Ausbildungs-möglichkeiten in den „grünen Berufen“ informieren. Auch aus diesem Grunde ist der Eintritt zu der Veranstaltung für alle Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.
Wenn man sich um etwas überhaupt keine Gedanken bei einem derartigen Fest machen muss, dann ist das die Frage des leiblichen Wohles. Dafür ist ausreichend und vielseitig gesorgt.
Am Nachmittag erreicht das Fest seinen Höhepunkt. Nach einer großen Musikschau „zur Mittagsstunde“ und der Siegerehrung der Zuchtwettbewerbe um 13.00 Uhr, zu der die Schirmherrin der Veranstaltung, Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert erwartet wird, startet das mehrstündige Schauprogramm. Seit langem hat mal wieder die Ostseequadrille ihr Kommen zugesagt. Dies wird wie immer ein Highlight sein und im Wesentlichen durch tolle Programmteile der Reit- und Fahrvereine der Region gestaltet. Traditionell endet das Programm am späten Nachmittag mit der historischen Schlepperparade.
Die Eintrittspreise betragen 7,00 Euro pro Person (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei). Ausreichend kostenlose Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe zum Festgelände vorhanden.
Mitglieder unseres Bauernverbandes erhalten bei Vorlage des Mitgliederausweises
2,00 Euro Ermäßigung.

Weitere Infos:
www.harzer-landwirtschaftsfest.de

Anfahrt:
B 6n Abfahrten Hoym oder Aschersleben West
B 185 in Falkenstein/Harz, Ortsteil Ermsleben Richtung Reinstedt fahren
In Reinstedt ist die Zufahrt zum Festgelände ausgeschildert

Tag des offenen Hofes – zentrale Veranstaltung in Prießnitz


Am 10. Juni findet zwischen 10 und 17 Uhr die landeszentrale Veranstaltung zum Tag des offenen Hofes statt. Gastgeber ist die Agrargesellschaft Prießnitz, die mit ihrem Ackerbau, Milchviehhaltung, Sauenzucht und Biogaserzeugung eine breite Palette landwirtschaftlicher Produktion vorstellen kann. Ob bei der Technikausstellung auf dem Festgelände, bei Feldrundfahrten und Exkursionen zu den Ställen – den Besuchern werden viele Möglichkeiten geboten, mit Fachleuten über die Landwirtschaft von heute ins Gespräch zu kommen und sich eigene Eindrücke zu verschaffen.
Eingerahmt ist der Tag des offenen Hofes von der MDR-Sachsen-Anhalt-Party, die gemeinsam mit EDEKA veranstaltet wird. Mit den Lords, Wolfgang Ziegler, Linda Feller und der MDR-Partyband Funtastic Five wartet ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm auf die Besucher. Auch der Ministerpräsident des Landes, Dr. Reiner Haseloff, hat seinen Besuch angekündigt.
Organisiert wurde dazu ein Kindermitmachprogramm und ein kleiner Bauernmarkt. Natürlich gibt es auch ein reichliches Angebot an Speisen und Getränken.

Überwiegend guter Stand der Kulturen

Kurz vor Ostern kann der Bauernverband Sachsen-Anhalt einen überwiegend guten Stand der Kulturen verzeichnen. Diese Einschätzung nahmen die Mitglieder des Fachausschusses Pflanzenproduktion vor. Weiterlesen

28. Landesbauernverbandstag

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Am 2. März 2017 führte der Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V. seinen 28. Landesbauernverbandtag durch. Nachdem am Vormittag die knapp 200 Delegierten der Kreisverbände auf der Mitgliederversammlung die Verbandsregularien abgehandelt hatten, empfing Präsident Olaf Feuerborn am Nachmittag noch über 100 Gäste aus Politik, Verbänden und der Wirtschaft. Weiterlesen

Geschäftsbericht des Jahres 2016 veröffentlicht


Werte Verbandsmitglieder,
das Jahr 2016 wird uns allen aus wirtschaftlicher Sicht sehr lange in Erinnerung bleiben. Nach einem ohnehin schon schwierigen 2015 war dieses das aus wirtschaftlichster Sicht dramatischste seit der Wende – die Zahl der Betriebsaufgaben in der Milchviehhaltung spricht Bände. Ab dem späteren Frühjahr bis in den Sommer hinein erlebten wir eine sehr ausgeprägte Trockenheit – dennoch waren die Naturalerträge im Getreide im Großen und Ganzen ansprechend. Die Futtersituation der rinderhaltenden Betriebe dagegen war von Mengen und Qualitäten her dementsprechend schwierig und wirkt sich noch nachteilig heute aus. Dazu kamen weiterhin zu niedrige Erlöse aus dem Verkauf der Marktfrüchte und besonders der Milch. Zusätzlicher Druck auf die Wirtschaftlichkeit wurde durch steigende Bodenpreise und politisch und verwaltungstechnisch bedingte Kosten erzeugt.
Bei vielen politischen Initiativen und Vorhaben konnte der Verband in der Zusammenarbeit von Mitgliedern, Kreis- und Landesverbänden, über den DBV bis nach Brüssel erfolgreich intervenieren, wenn auch nicht alle Vorhaben komplett abgewehrt werden konnten. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Bauernverbänden in den Neuen Bundesländern haben wir intensiviert, um gemeinsame Anliegen besser zu artikulieren.
Intensiv wurde weiterhin die Novelle der Düngeverordnung bearbeitet, die nun erst in die Zielgerade geht. Die größten Einschränkungen der bedarfsgerechten Düngung konnten abgewehrt werden, trotzdem wird es auch aufgrund unserer klimatischen Besonderheiten bedeutsamer, eine passgenaue betriebliche Düngungsstrategie zu entwickeln.
In Sachsen-Anhalt beschäftigte uns die Regierungsneubildung und die Übernahme des nun Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie durch eine grüne Ministerin sehr stark. Nach einer Schonfrist haben wir zusammen mit befreundeten Verbänden zum Ende des Jahres 2016 intensiv auf die Anliegen des ländlichen Raums aufmerksam gemacht, da wir nicht wollen, dass dieser wirtschaftlich endgültig abgehängt wird. In die Entwicklung eines Leitbildes, an dessen Ende Diskussionen zu einem Agrarstrukturgesetz stehen werden, werden wir uns einbringen.
Die Gesamtlage aus Markt- und Politikeinflüssen führte dazu, dass neben der Facharbeit der öffentliche Protest zum Bestandteil der Verbandsarbeit wurde. Kundgebungen in Magdeburg und vor Zentrallägern des LEH haben nicht nur den Handel angegriffen, sondern auch Forderungen an die Politik gestellt. Die dadurch erzielten Erfolge, wie die Zuschüsse zur Unfallversicherung, Milchsonderbeihilfen, die Möglichkeit zur Anpassung der Gewinnglättung für Einzelunternehmen und die pünktliche Auszahlung der EU-Agrarförderung sind kleine Hilfen für betroffene Betriebe.
Früchte trägt das erhöhte Engagement des Bauernverbandes bei der Imagearbeit für die Berufsausbildung im Agrarbereich. Moderne Kommunikationsmittel und die verstärkte Präsenz mit den Landwirtschaftsbetrieben auf Veranstaltungen und in Schulen stabilisieren die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in unseren Betrieben.
Über diese und weitere Themen der Verbandsarbeit des zurückliegenden Jahres berichtet die vorliegende Broschüre: gfb2016web.pdf
Ihr
Olaf Feuerborn