Kein finanzieller Ausgleich durch den Getreidemarkt

In Sachsen-Anhalt ist die Getreideernte in den letzten Zügen. Neben der Trockenheit und den geringen Erträgen ist besonders die Marktpreissituation eine große Herausforderung. Die Erzeugerpreise für beispielsweise Weizen sind deutlich schlechter als im Vorjahr. Bundesweit wird auch in weniger von Trockenheit und Hitze betroffenen Regionen eine geringere Ernte eingefahren, als noch vor einigen Wochen erwartet worden ist. Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht neuen Berechnungen zufolge von einer Getreideernte in der Höhe von 44 bis 45 Millionen Tonnen aus. Das langjährige Mittel wird um rund 4 Millionen Tonnen unterschritten. Der DBV erläuterte: „Die Korrektur der Ernteerwartungen ist auf die Hitzewellen zurückzuführen, die insbesondere das Ertragspotenzial der wichtigsten Getreideart in Deutschland, dem Winterweizen, reduziert haben.“
Auf die internationalen Rohstoffmärkte wirkt sich eine nationale Minderernte im Getreide nicht aus. Eine Erholung des Marktpreises wird aktuell nicht erwartet, da in Russland, Frankreich und den USA gute Ernten prognostiziert werden. Jüngste Ernteprognosen des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA sorgten nochmals für Preisstürze bei Weizen und anderen Kulturen.
Viele Betriebe würden in dieser Situation gerne auf bessere Preise warten, um ihre Ernte zu vermarkten. Eine schnelle Liquidität bei niedrigeren Marktpreisen ist jedoch wichtig, um die zukünftige Ernte vorzufinanzieren und laufende Verbindlichkeiten zu bedienen. Im Bereich der Bio-Marktfrüchte kommt für die Betriebe erschwerend hinzu, dass der Markt weitestgehend gesättigt scheint. Dies liegt beispielsweise daran, dass der Absatz von Bio-Lebensmitteln langsamer steigt, als die Bereitschaft der Landwirte zu einer Umstellung, jedoch auch an der preisgünstigeren Konkurrenz aus dem Ausland. Die geringe Nachfrage trifft besonders die Betriebe, die in den vergangenen Jahren Geld in die langwierige Umstellung ihrer Produktion investiert haben. Sogenannte Umstellungsware, die nach Bio-Standard angebaut wurde, aber noch nicht das entsprechende Zertifikat hat, wird auf dem Markt fast ausschließlich nur zu konventionellen Preisen abgenommen. Die vom Bauernverband getätigten Hinweise an die Politik, die Markt- und Preisentwicklung im Ökobereich nicht aus den Augen zu verlieren, bewahrheiten sich damit. Leider scheint es, dass es der Politik im Ökobereich lediglich um das Erreichen von statistischen Ausbauzielen geht und die wirtschaftliche Situation der Betriebe nachrangig ist.

Geschäftsbericht vorgestellt

Auf dem Landesbauernverbandstag am 5. März 2015 wurde den Delegierten der Geschäftsbericht des Verbandes vorgelegt. Das Dokument umfasst neben Darstellungen sämtlicher Fachausschüsse und deren inhaltlicher Arbeit auch Angaben zur Verbandsstruktur und zu Verflechtungen im fachlichen und politischen Bereich. Weiterlesen

7. Mitteldeutsches Bio-Branchen-Treffen

BioBranchenTreffen 2013 in Bernburg

BioBranchenTreffen 2013 in Bernburg

Das 7. Mitteldeutsche Biobranchentreffen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Biolebensmittel – boomender Wachstumsmarkt Deutschland – Ist das noch nachhaltig und regional?“ Im Rahmen dieser Veranstaltung treffen sich am 11.11.2014 im Gebäude der Sächsischen Aufbaubank (SAB) in Dresden führende Akteure der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Das Branchentreffen dient neben dem Erfahrungsaustausch und der Wissensvermittlung auch der Suche nach neuen und gemeinsamen Vermarktungsaktivitäten, zur Verbraucheraufklärung, zur Suche nach Verarbeitungsunternehmen und Handelspartnern sowie als Plattform zur Bündelung von Marketingaktivitäten. Gleichzeitig werden mit dieser Veranstaltung die Netzwerke und die Weiterentwicklung wettbewerbsfähiger Strukturen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Biosektor befördert.
In den drei mitteldeutschen Bundesländern bestehen zwar leistungsfähige Biobetriebe, strukturbestimmende Unternehmen der Ernährungswirtschaft und eine breit aufgestellte Direktvermarktung, im Bereich der Vermarktung regional erzeugter Bio-Lebensmittel im Bio- und Naturkostfachhandel sowie beim Lebensmitteleinzelhandel sind jedoch Reserven.
Auf diese Fragen sollen im Rahmen dieser Plattform Antworten und Lösungen gesucht werden. Im Rahmen einer Diskussionsrunde am Nachmittag sollen Chancen und Risiken sowie Potenziale in der Zusammenarbeit von Erzeugern und Verarbeitern mit dem Lebensmitteleinzelhandel erörtert werden.
Programm und Anmeldung:
Programm_Biobranchentreffen_e.pdf